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09.09.2017

On the Map

Ich hatte ja von meinen Do-it-yourself-Kartographie Erlebnissen berichtet.
Fakt ist aber, dass ich Karten und die Geschichte der Kartenerstellung immer schon irgendwie spannend fand. Im Studium habe ich mich mal freiwillig mit einem 2,5Std Referat rumgeschlagen zum "Mind Mapping", was in dem Fall das Phänomen beschreibt, dass man im 18.Jhd immer noch der Meinung war, ein Konflikt zwischen Polen und Russland sei ein "nordischer Krieg", weil es auf der inneren Landkarte der Menschen noch nicht angekommen war, dass beide Länder eigentlich eher östlich liegen. Diese Art von "Umkippen" einer inneren Orientierungsvorstellung hat bestimmt jeder schonmal erlebt, der sich verlaufen hat und plötzlich eine Karte zu sehen bekommt, aber dazu musste man damals ja erstmal eine erstellen, so bevor es GPS und Satelitenfotos gab.;-)


Maps fascinate us. They chart our understanding of the world and they log our progress, but above all they tell our stories. From the early sketches of philosophers and explorers through to Google Maps and beyond, Simon Garfield examines how maps both relate and realign our history. With a historical sweep ranging from Ptolemy to Twitter, Garfield explores the legendary, impassable (and non-existent) mountains of Kong, the role of cartography in combatting cholera, the 17th-century Dutch craze for Atlases, the Norse discovery of America, how a Venetian monk mapped the world from his cell and the Muppets' knack of instant map-travel. Along the way are pocket maps of dragons, Mars, murders and more, with plenty of illustrations and prints to signpost the route. From the bestselling and widely-adored author of Just My Type, On The Map is a witty and irrepressible examination of where we've been, how we got there and where we're going.
On the Map fängt genau da an, bei den ersten Straßenkarten für Truppenbewegungen oder Pilgerwege und hört dann irgendwann bei TomTom und Google Earth wieder auf. Zwischendurch lernt man so ziemlich alle wichtigen Karten kennen, von der Mappa Mundi, über die London Metro Map, bis zur Marauder's Map und den Landkarten, über die das Flugzeug von Indiana Jones fliegt.;-)
Außerdem kann man sich fragen warum eigentlich immer Drachen auf irgendwelchen blinden Kartenflecken auftauchen, warum mitteralterliche und neuzeitliche Copy-und-Paste Fehler dafür sorgen, dass Menschen von nicht existenten Kontinenten und Berghängen ausgehen und ob ein metergroßer Globus wirklich gut zur Inneneinrichtung passt.

Ich gebe zu, es ist ein spezielles Thema - ein weiteres Buch des Autors auf meiner Wunschliste befasst sich mit Schriftarten, dann wird's glaube ich wirklich geeky;-) - aber ich finde eigentlich es lohnt sich mal darüber nachzudenken wann wir uns welche Vorstellung der Welt gemacht haben. Eine Karte sagt ja auch immer etwas über ihren Zweck aus - und zumindest bei Google Earth ist die Diskussion dazu ja auch noch nicht zuende.

Ich habe mich jedenfalls die meiste Zeit sehr gut unterhalten gefühlt und das ist ja wohl jeden Tag 4 von 5 Tube-Tickets wert.;-)

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