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30.04.2016

Listening to: Love and Louis XIV

Ich habe momentan ein wenig Probleme Bettlektüre und Hörbücher zu finden, die mich nicht nerven - was nicht an den Büchern an sich liegt, sondern daran, dass ich an den letzten (hoffentlich) kleinen Problemchen von Elysion knabbere und währenddessen irgendwie mega ungeduldig und unleidlich bin was meinen Wort-Input angeht. Klingt komisch, ist aber so, vielleicht auch wieder eine von diesen kleinen Verhaltensauffälligkeiten, die man einfach aushalten muss.;-)

Aber zum Glück gibt es ja mein Hörbuch-Abo, mit dem ich mir wenigstens 1 Buch im Monat aussuchen kann, auf das ich wirklich Lust habe -  in diesem Fall Love and Louis XIV geschrieben von Antonia Fraser, gelesen von Rosalyn Landor.


Ich habe mit einiger Verzweiflung festgestellt, dass die vielen interessanten Themen, über die Antonia Fraser so geschrieben haben, in Hörbuch-Form fast alle nur gekürzt existieren - ich verabscheue gekürzte Hörbücher wirklich aus dem kernigsten Kern meines innersten Ichs, aber jetzt bin ich doch hin und her gerissen...
Ich denke ich werde diese Entscheidung noch etwas aufschieben, glücklicherweise gibt es auch mindestens ein ungekürztes Hörbuch, nämlich dieses.;-)

Prinzipiell ist es für mich immer ein wenig komisch, wenn man Frauengeschichte anhand des Mannes nachvollzieht, aber in den starren Patriachalisch-Monarchischen Systemen macht es halt doch irgendwo Sinn, denn wenn sich alles an einem zentralen Punkt ausrichtet, würde es irgendwie die Geschichte verzerren, würde man das ignorieren. Und was die "Frauengeschichten" angeht, ist ja Ludwig 14 beinahe genauso spannende Vorlage, wie Heinrich 8.

Ich hatte das Gefühl, dass die französische Harems-Geschichten-Variante ein wenig blumiger erzählt ist, als die 6 Frauen von Heinrich 8, vielleicht auch weil es hier nicht so sehr um die großen politischen Dramen, abgeschlagenen Köpfe und so geht, sondern eher um die kleinen und großen Leidenschaften und Eifersüchteleien einer Rokkoko Soap.;-)

Trotzdem habe ich wieder Vieles gelernt und mich außerdem auch wieder an der ausgewogenen Quellenkritik erfreut - als Übersichtswerk sind einige Hintergründe und Details natürlich etwas vage (ich glaube die ganze Giftaffäre passt in einen Absatz oder so), aber das ist vermutlich wiedermal ein Feature und kein Bug.
Ein bisschen mehr Original-Quellen hätten mir gut gefallen (ich weiß dass es da Material gibt, ist also kein unfairer Vorwurf;-) und daher ziehe ich mal einen Punkt ab, aber mir 4 von 5 Spitzenfächern liegt das Buch immer noch weit vorne im Rennen 2016.
Als entspannte, gut recherchierte Lektüre absolut zu empfehlen!

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