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01.06.2014

Godzilla 2014

Eigentlich wollte ich ja den letzten Tag des langen Wochenendes dazu nutzen ein wenig über Nestbau und das Schreiben von Magie zu reflektieren, aber leider muss ich heute erstmal ein wenig Abbitte bei meiner Konstitution leisten - 3 Stunden Spazieren im Sonnenschein durch blühende Wiesen war zwar sehr schön, aber mein Kopf ist seitdem leider immer noch gefühlt auf das doppelte Volumen angeschwollen...also gibt es heute Hausarrest, Ruhe, kalte Kompressen und einen nicht ganz so mental anstrengenden Post, man kann nicht alles haben!

Folgend zu meinem letzten Film-Post - auch noch zwei hintereinander *sfz* ;-) - werde ich mal versuchen so wenig zu spoilern wie irgend möglich, da der neue Godzilla ja grade noch im Kino läuft und sich vielleicht der eine oder die andere noch darauf freut ihn zu sehen.


Viele Menschen, die ich darüber habe sprechen hören, fanden ja die neue Neuauflage von Godzilla mit Jean Reno irgendwie nicht wirklich gelungen - Monster doof, Plot flach, Wissenschaftlich Kopfschmerzerzeugend und zu wenig ernsthaft.

Im neuen Godzilla müssen wir uns erstmal damit abfinden, dass es nicht um Godzilla geht. Es geht darum, dass erst 1 und danach 2 Giger-eskte Insekten-"Motu" (was war gegen "Mothra" einzuwenden?;-) die Welt verwüsten und Godzilla kommt irgendwann ins Spiel, weil er sie jagdt...warum weiß man nicht so genau, der Quoten-Asiate des Films meint es läge daran, dass er einen "Ausgleich der Natur" herstellen will, was auch immer das heißt.
Außerdem - oder trotzdem -  geht es dann auch eigentlich in 3/4 des Films nicht um Monster vs. Monster, sondern irgendwie darum wie Menschen auf Katastrophen reagieren - vom Ausweisen von Sperrzonen ohne ersichtlichen Grund, bis zur unsachgemäßen Lagerung von Atommüll in Amerika...

Man kann jetzt darüber streiten, ob dieser Plot besser oder schlechter ist, als das einfache "Da Monster, platt machen!", aber man (aka ich) bekam schon etwas den Eindruck, dass der Titel des Films ein wenig misleading ist..."Menschen und wie sie abkacken, sobald sie nicht mehr alles unter Kontrolle haben", war vielleicht marketingtechnisch nicht die beste Alternative, aber wäre wenigstens ehrlich!;-)
Zumindest einige dieser Kritikpunkte der 1998er Version lassen sich aber auf den neuen Film nicht übertragen - z.B. hat er keinen Funken Humor whatsoever...ob das dann besser ist, lasse ich die Leute entscheiden, die sich an "Rennen wär' ne ganz gute Idee!" gestört haben, ich persönlich mag ein bißchen Galgenhumor.;-)

Die "Wissenschaft" des Films macht aber leider immer noch Kopfweh, oder zumindest wird für den ungebildeten Zuschauer, der aber gerne Logik mag (aka mich) nicht genug erklärt:
1. Warum lässt man überhaupt 15 Jahre lang irgendein strahlungsfressendes Monster unter einem Atomreaktor brüten, wenn man schon weiß, dass es da ist?
2. Wenn EMP alle Elektronik kaputt machen, warum funktionieren dann a) die Ortungsgeräte des Militärs immer trotzdem und b) die Dieselmotoren plötzlich nicht mehr, obwohl die dich gar keine Elektronik zum Laufen brauchen?
3. Warum fallen ständig Kampfjets und andere Flugzeuge vom Himmel? Nach dem ersten Totalausfall müsste doch der dümmste Befehlshaber kapiert haben, dass das passiert, oder?
4. Hätte es wirklich soviel Mühe gemacht mal jemanden die tatsächlichen Ausmaße und Auswirkungen der verfügbaren Atombomben recherchieren zu lassen? Der Unterschied von Kilotonne und Megatonne ist vielleicht nur bedingt wichtig für den durchschnittlichen Zuschauer, aber es ist trotzdem schlampig, wenn in-time "Experten-Figuren" das durcheinander bringen.^^
5. Wenn Godzilla auch Strahlung frisst, warum wirken die "Atom-Köder" dann auf ihn nicht?
6. Und warum will er unbedingt die anderen Viecher besiegen? Ich meine, klar sieht geil aus, aber was ist seine Motivation? Oder ist das die falsche Art Frage für diese Art von Film?;-)

Insgesamt also irgendwie auch Plot-technisch nicht das Maß aller Dinge und der Monsterfight kommt auch sehr spät - bis wir endlich mal Godzilla in action erleben, haben wir schon 1,5 Stunden militärisches Gesabber überlebt. Ein wenig mehr Selbstironie und weniger verkrampfte Pseudo-Wissenschaft hätte hier vielleicht geholfen, aber das ist nur meine bescheidene Meinung.

Ich kann mich daher nicht wirklich durchringen mehr als 2,5 von 5 Monstereiern zu vergeben - die Bilder sind teilweise bombastisch, von Fukushima über 9/11 und Tsunami ist auch alles an neueren Katastrophen vertreten, was vielleicht den Gänsehautfaktor für Einige erhöht, aber auch wenn sie Godzilla mit derselben CGI ausgestattet haben wie King Kong, berührt einen die Geschichte nicht mal ein Fitzelchen so sehr wie der Affe und die blonde Frau.
Vielleicht hätten sie doch Jean Reno wieder fragen sollen?;-)

So und nächstes Mal dann hoffentlich mit funktionierendem Hirn wieder Zwischenstände!

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