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29.10.2011

The Duchess - der Film zum Sachbuch

Büchern zu Filmen und Filmen zu Büchern begegnet man ja realtiv oft  und meistens empfielt es sich dem einfachen Grundsatz zu folgen: Filme zum Buch sind meistens eine Enttäuschung und Bücher zum Film total überflüssig.
Es gibt natürlich zu jeder Regel Ausnahmen - so ist beispielsweise das Drehbuch zu Shakespeare in Love von Tom Stoppard tatsächlich auch als solches sehr lesenswert;) - aber ein Film zum Sachbuch passt da nirgemdwo so richtig rein...

Ich hatte ein wenig Angst, dass es beide Negativaspekte verbinden könnte - also enttäuschend UND unnötig wäre - einen Film über eine historische Persönlichkeit auf eine ziemlich komplizierte Biographie zu gründen. Wenn man zumindest schonmal eine Romanadaption als Vorlage verwendet, hat im besten Fall der Romanschreiberling schon einen Teil der notwendigen Vereinfachungen, Kürzungen und Dramatisierungen vorgenommen.

Dem Film The Duchess gelingt es aber ganz gut den Tenor der Biographie einzufangen, auch wenn der Film nur die Jugendjahre behandelt - vielleicht eine gute Entschiedung - und die persönlichen Probleme bzw. fragwürdigen Charaktereigenschaften seiner Hauptheldin einfach mal fast völlig hinter den Gobelin kehrt - eigentlich eine bedauernswerte Entscheidung.
Ich fand es ein wenig schade, dass Ms Knightely sich darauf beschränkt/beschränken muss die verfolgte, tragische Ehefau zu geben, der kein Glück gegönnt wird - ich fand es beim Lesen der Biographie spannend zu sehen, dass man sich mit der armen Frau gerade deswegen so indentifizieren kann, weil sie so viele moderne Schwächen hat UND von allen Seiten ganz furchtbar gepiesakt wird.

Trotzdem gefielen mir die Charakterausarbeitungen des Filmes ansonsten sehr gut und daher vergebe ich wohl verdiente 4 von 5 Wahlplaketten für einen traurigen, aber nicht sonderlich kitschigen Kostümfilm.

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