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08.03.2012

Coraline. Film vs. Vorlage

Manchmal kommt es anders und manchmal braucht es etwas länger als gedacht - ich habe grade nochmal den Buch-Eintrag zu Coraline gesucht und mit Entsetzen festgestellt, dass der schon von 2010 war...

Naja, was lange währt, wird endlich gut, wie man weiß, also kann ich heute auch endlich behaupten: Ja, den Film hab ich jetzt auch gesehen!

Zunächst mal müsste ich für eine wirklich detailierte Analyse zu Film und Vorlage das Buch vermutlich doch nochmal lesen, aber soviel Literaturkritik braucht es vielleicht für den Hausgebrauch dann doch nicht...;)
Daher begnüge ich mich mal festzuhalten: Eine gute Umsetzung der Vorlage, sehr nah am Buch, wenn auch einige Passagen etwas ausgeschmückt wurden - vor allem die positive Scheinwelt der "anderen Seite" kommt hier viel stärker zum tragen, als im Buch, dass quasi fast von Anfang an eine gewisse Grund-Bedrohung in die Atmosphäre einbaut.

Ein paar bemerkenswerte Punkte gab es dann aber doch:
1. Tim Burton, anyone?
Wenn man es nicht besser wüßte, müsste man denken, dass hier eine Vortsetzung von Corpse Bride angedacht war, zumindest in Look und Atmosphäre. Das ist nicht prinzipiell schlecht, aber wer mit Burton's Design nichts anfangen kann (warum auch immer??;), wird hier auch ästhetisch nicht glücklich werden.

2. Desperate Actresses...
Teri Hatcher ist tatsächlich erträglich, wenn man sie nicht sehen muss. Das mag wer sie mag anders sehen, aber ich wollte es mal als postiven Punkt anmerken, weil ich die Frau schon fast pathologisch furchtbar finde.;)

3. Kinder sind wirklich zu beneiden!
Schon der Anfangstitel des Films offenbart einen prinzipiellen Unterschied zwischen Kinderwahrnehmung und dem verworren Ding, das Erwachsene dafür halten: Da wird eine Puppe auseinandergenommen und neu gestopft und ausstaffiert. Eine Szene bei der sich kein Kind etwas denkt, aberals Horror-Film verstörter Erwachsener sitzt man daneben und denkt nur an Verstümmelung und Eingeweide...ich denke das die Filmemacher diesen Doppel-Effekt durchaus geplant haben, aber vielleicht sollte man mal darüber nachdenken, ob soviel Assoziation dem "reifen" Geist tatsächlich gut tut, oder ob es nicht manchmal besser wäre wieder zu dem unschuldigen Zustand zurückzufinden, in dem man einfach nur sieht, was auch passiert...nur so als kleiner Denkanstoss!:)

Insgesamt fand ich den Film sehr gut gemacht, kleine Änderungen an der Vorlage verzeihbar und nur an ganz wenigen Stellen ein wenig zu LSD-bunt. Macht unterm Strich solide 4,5 von 5 Glasmurmeln!

1 Kommentar:

Vielen Dank!